Berufsperspektiven - Was wird aus meiner Zukunft?
Am 13. November 2019 haben wir zusammen mit dem VAA eine Vortragsreihe zum Thema "Berufsteinstieg für Chemiker" organisiert. An dieser Stelle möchten wir uns bei Herrn Jun.-Prof. Dr. Weissenborn (IPB Halle) für seine Ausführungen zur akademischen Laufbahn sowie bei Frau Rust (VAA) und Herrn Dr. Heinrich (Berlin Chemie) für ihre Anmerkungen zum Berufseinstieg und zur Karriere in der chemischen Industrie bedanken. Nach der Vortragsreihe luden wir alle Zuhörer zu einem gemütlichen "get-together" mit Snacks und Getränken ein. Die hohe Besucherzahl und die gestellten Fragen haben uns gezeigt, wie wichtig diese Veranstaltung für euch war. Wir möchten uns für euren Besuch sowie das rege Interesse bedanken und freuen uns, euch auch bei unserer nächsten Veranstaltung begrüßen zu dürfen!
MRT in Echtzeit - Als die Bilder laufen lernten
Nach einer kurzen Begrüßung mit Kuchen und Brezeln referierte der Göttinger Physiker Prof. Dr. Jens Frahm (Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie) am 04. Juli 2018 im gut gefüllten Volhard Hörsaal über MRT in Echtzeit und erklärte, wie Vorgänge im menschlichen Körper durch Magnetsresonanztomographie visualisiert werden können. Zudem gab er einen Einblick in das von ihm entwickelte MRT-Flash Verfahren. Im Anschluss an seinen Vortrag beantwortete er ausführlich die unzähligen Fragen des Auditoriums, bevor das JCF Halle zu einem BBQ einlud. An dieser Stelle möchten wir uns nochmals bei Prof. Dr. Frahm für den informativen Vortrag bedanken!
Alchemie - Die Suche nach dem Weltgeheimnis
Die Weihnachtsvorlesung stand dieses Jahr unter dem Motto "Alchemie - Die Suche nach dem Weltgeheimnis", angelehnt an die gleichnamige Ausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle. Am 14. Dezember 2017 informierte Christian Wunderlich vom Landesamt für Denkmalpflege in einer Experimentalvorlesung über den Fund einer Alchemistenwerkstatt des 16. Jahrhunderts, die bei Ausgrabungen in Wittenberg entdeckt wurde. Er stellte die Alchemie und deren Arbeitsgeräte vor und gab einen Einblick in die Bedeutung dieser frühen Wissenschaft. Der Vortrag wurde von Experimenten begleitet, die auch eine Rolle in den Laboratorien spielten, wie zum Beispiel die Reaktion von Vitriol mit Kaliumnitrat zu konzentrierter Salpetersäure. Bei Glühwein und Weihnachtsgebäck kamen die Zuhörer in eine vorweihnachtliche Stimmung und konnten sich nach dem Vortrag untereinander über das Gehörte austauschen.
Alternative Therapieformen
Dass die "Chemie" auch in der Heilkunde eine entscheidende Rolle spielt, ist in der heutigen Gesellschaft durchaus bekannt. Als Auftakt der GDCh‑Kolloquien im WS 2017/18 luden der GDCh-Ortsverband und das JCF Halle am 08. November 2017 zu einem Vortrag von Herrn Prof. Ehlers (Senior Expert Chemists) über "Alternative Therapieformen" in den Jacob‑Volhard‑Hörsaal ein, um sich unter anderem einmal die Frage zu stellen, in wie weit die "Chemie" in diesen Bereichen eine Rolle spielt. Nicht nur rein chemische Aspekte sollten dabei betrachtet werden, sondern auch der Einfluss von Medikamenten auf die menschliche Psyche - und umgekehrt. Positive und negative Auswirkungen von Placebo‑Effekten und Konditionierungen stellten bei diesen Ausführungen einen wichtigen Bestandteil dar. Anschließend klang der Abend gemütlich mit Getränken und Brezeln aus. In lockerer Runde konnten sich die Zuhörer so noch einmal Gedanken zu der Thematik machen und sich auch persönlich mit anwesenden Professoren sowie Herrn Prof. Ehlers unterhalten. An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal bei Herrn Prof. Ehlers für seinen Vortrag, die Beantwortung von Fragen und die Denkanstößen zur Thematik der "Alternativen Therapieformen" bedanken.
Chili - manche mögen's scharf!
Halle, der Jacob-Volhard-Hörsaal des Heide Campus Süd am 18. Mai 2017 um 16:30 Uhr: Es war heiß! Und dem Einen oder Anderen wurde später noch heißer! "Was ist dieses 'Capsaicin', wie wirkt es und wie lässt es sich synthetisieren?" Diese und viele weitere Fragen beantwortete Herr Prof. Dr. Klaus Roth (Freie Universität Berlin).
Er begann mit einer Einführung in die Welt der Schärfe: die Vorstellung der Gattung Paprika (Capsicum) als Nachtschattengewächs und der Chilischote als Frucht dieses Gewächses. Der Kern des Vortrages drehte sich um den Wirkstoff Capsaicin, der die Frucht so scharf macht, und dessen Synthese. Aufgelockert wurde die Theorie durch Einspieler aus dem Internet, die Selbsttests des Chili-Konsums zeigten. Natürlich nur, um dem Publikum hier die Wirkung von Capsaicin genauer zu zeigen. Anschließend präsentierte uns Prof. Roth noch "Scoville", die Einheit, in der die Schärfe angegeben wird und eine Liste an Soßen mit ihren entsprechenden Scoville-Werten. Als Belohnung für das aufmerksame Publikum wurde die Möglichkeit angekündigt, die gelisteten Soßen vor dem Hörsaalgebäude gleich selber testen zu können. Als Abschluss seines Vortrages betonte Herr Roth nochmals, dass Paprika doch bitte nicht nur als ein "ordinäres Gemüse "abgestempelt werden sollte, da es sehr viel mehr zu bieten hat. Im Anschluss an den Vortrag konnten die Zuhörer nun im Selbsttest ihre Geschmacksnerven auf die Probe stellen. Bei bestem Wetter konnte sich am Grill gestärkt und an einem separaten Tisch die scharfen Soßen gekostet werden. Hier stand extra Milch bereit, denn die Soßen hatten nichts mehr mit den alltäglichen, europäischen Chilisoßen zu tun. Als niedrigste Stufe in Sachen Schärfe war "Tabasco" vertreten. Auch hatte Herr Roth die karibische "Scotch Bonnet" mitgebracht, eine Paprika der "Capsicum"-Art, die im Vergleich zur "Habanero" bei vergleichbarer Schärfe einen fruchtigen Geschmack mit sich bringt. Das anschließende lockere Beisammensein nutzten noch Zuhörer, um Prof. Roth mit weiteren Fragen zu löchern, ihre Schmerzgrenze an den Soßen zu testen und den Abend mit gestilltem Wissensdurst ausklingen zu lassen. An dieser Stelle auch einen herzlichsten Dank an die AG JLC und die Fachschaft der Biochemie, die uns tatkräftig unterstütz haben.
Kennst du deine Zukunft?
Hört oder liest man diese Frage, könnte man zunächst an Wahrsagerei und Aberglauben denken. Auf eine vollkommen andere Art und Weise hingegen wurde die Problematik auf einer von der GDCh und dem VAA gemeinsam organisierten Hochschulveranstaltung am 15. Juni 2016 im Jacob-Volhard-Hörsaal der Martin-Luther Universität Halle (Saale) beleuchtet.
Prof. Dr. D. Hinderberger (Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg).
Herr Prof. Dr. Hinderberger aus dem Fachbereich der Physikalischen Chemie und Herr Dr. Heinrich vom Pharmaunternehmen Berlin Chemie gaben den teilnehmenden Studenten einen Einblick in die möglichen Berufswege und Arbeitgeber eines Chemikers. In diesem Sinne sprach Prof. Dr. Hinderberger zunächst über die Unterstützung eines Chemikers durch die Gesellschaft Deutscher Chemiker. Auf Grundlage anschaulicher Statistiken gab er weiterhin Auskunft über den prozentualen Verbleib promovierter Chemiker und deren Gehaltsumfragen in Forschung und Industrie, nannte mögliche Arbeitgeber in den unterschiedlichsten Berufsfeldern und führte Argumente für und gegen das Arbeiten bei Großunternehmen auf.
Dr. Heinrich (Berlin Chemie) in Gespräch mit Chemiestudenten.
Dr. Heinrich klärte im Folgenden über die Stufen des Auswahlverfahrens der Bewerber bis zum abschließenden Unterschreiben des Arbeitsvertrages auf, gab nützliche Hinweise zu Bewerbungsunterlagen sowie dem Erscheinungsbild und Auftreten bei Bewerbungsgesprächen und teilte wertvolle Erfahrungen über das Arbeiten in der Industrie mit.
"Der Physikochemiker"
Wie der Name uns bereits verrät, vereint die Physikalische Chemie die Gedankenwelt der Physik und der Chemie miteinander und umfasst in Wahrheit noch einige Bereiche mehr. Was also ist die Physikalische Chemie? Was macht ein Physikochemiker und welche Perspektiven hat er in der Industrie? Diese und weitere Fragen beantwortete Herr Dr. Patrick Gardiel vom Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim am 26. Mai 2016 auf der "science meets companies" - Messe im Biologiezentrum der MLU Halle-Wittenberg.
In einem vom JungChemikerForum Halle organisiertem Vortrag mit einer anschließenden Diskussionsrunde, sprach Herr Dr. Gardiel über die vielfältigen Einsatzgebiete in Forschung, Qualitätsprüfung, Datenverarbeitung und Produktionsmanagement von Unternehmen. So seien es unter anderem Physikochemiker, die an der Entwicklung von Katalysatoren und besseren Klebstoffen bis hin zur DNA-Chiptechnologie und Untersuchung von inhalativen Arzneistoffen arbeiten. Außer Fachwissen brauche man dabei Innovationskraft, Organisationstalent und auch Teamfähigkeiten und Soft Skills. Nicht zu vergessen sei die Freude daran, durchgeführte Experimente theoretisch zu erklären. So zeigte uns Herr Dr. Gardiel, wie wichtig Physikochemiker in der Industrie waren und sind, denn wie schon Robert W. Bunsen sagte: "Ein Chemiker, der kein Physiker ist, ist gar nichts."