Informationen

Am Beispiel des Polyacetylens werden die strukturellen und chemischen Voraussetzungen für elektrisch leitfähige Polymere abgeleitet. Mit Polyacetylen wurden Leitfähigkeiten erreicht, die der des Eisens entsprechen, jedoch sind die Möglichkeiten der Verarbeitung recht bescheiden und die Langzeit- bzw. Thermostabilität vollkommen unzureichend. Schon bald nach Entdeckung des Polyacetylens wurde mit Polypyrrol ein deutlich stabileres Material vorgestellt, womit auch technische Anwendungen möglich waren. Mit Polyethylendioxy­thiophen konnten die Verarbeitbarkeit und die Stabilität in großem Maße weiterentwickelt werden, so dass ein Durchbruch für technische Anwendungen gelungen ist. Inzwischen gibt es eine Reihe verschiedener Einsatzmöglichkeiten: Antistatikbeschichtungen in Foto-Filmen, Bohrloch-Durchkontaktierung von Leiterplatten, Gegenelektroden in Feststoffelektrolyt­kondensatoren, Monitorbeschichtung und organischen Leuchtdioden (OLEDs). Die Anwendungen werden vorgestellt und die Vorteile beim Einsatz von elektrisch leitfähigen Polymeren gegenüber herkömmlichen Systemen und Problemlösungen dargelegt. Der Durchbruch des Polyethylendioxythiophens in technischen Produkten ist nicht zuletzt deswegen möglich gewesen, weil das Material als Dispersion ausgebracht werden kann und weil das Polymer gezielt dort hergestellt werden kann, wo dessen funktionellen Eigenschaften benötigt werden.

Zielgruppe: Schüler*innen und Lehrkräfte der gymnasialen Oberstufe
Dauer: 90 min
Referent: Dr. Gerhard Heywang

Keine Kommentare


Bewertung